Der Wecker und das ICH

Was ein Wecker und das ICH gemeinsam haben - sie nerven!

wecker-ich-vipassanaWährend ich langsam aus dem Schlaf auftauche und sich die Frage ‘Warum ich ständig etwas herunterstopfe’ im Kopf bewegt, geht mir das ICH gehörig auf den Wecker. Genau wie der neue Wecker, bei dem sich die Alarmfunktion nicht ausschalten lässt, meldet sich das ICH mindestens einmal am Tag mit einem nervigen Piepsen.

Manchmal ist es ein angstvolles Piepsen: ICH weiß nicht, wie es weiter geht; ICH mache mir Sorgen, ob ich es schaffen werde; ICH verbringe mein ganzes Leben damit, die Versagensängste des ICHs herunterzustopfen… Manchmal piepst das ICH auch hochbeglückt: Wenn ICH von anderen Leuten für das Wahre in mir wahrgenommen werde, wenn ICH von anderen Leuten für das Wahre in mir wahrgenommen werde, wenn ICH von anderen Leuten für das Wahre in mir wahrgenommen werde — das Glück des ICHs hängt bei mir immer von der Liebe und Anerkennung von Freunden ab.

ICH, ICH, ICH, ICH, ICH, ICH, ICH…. Wie nervig. ICH erkenne, dass sich mein ganzes Leben nur ums ICH dreht, das wie der Wecker regelmäßig um Aufmerksamkeit piepst. Eine Möglichkeit wäre, den Wecker wegen Defekts zurückzugeben, doch ist die Rechnung verloren gegangen. Das ICH kann ich auch nicht zurückgeben. Der Wecker könnte weggegeben werden oder versteckt oder vernichtet — auch das habe ich mit dem ICH versucht, doch es ist unzerstörbar und piepst dann einfach leiser und im Untergrund weiter.

Es erinnert sich etwas in mir an die sogenannte ‘Buddha Natur’, etwas, das jenseits vom ICH sein soll. Wie ist das zu finden? Etwas, das nicht mit ICH zu tun hat und doch mit meiner Existenz verbunden ist. Aufmerksam gehe ich durch den inneren Körper und suche nach etwas, das nicht mit ICH verbunden ist. Und finde es: der Atem. Der Atem kommt herein und geht hinaus und das ICH kann sich daran nicht festklammern. Der Atem hat nichts mit mir zu tun und doch ist er in mir.

Die Segnungen der Vipassana Meditation sind entdeckt. Heute werde ich den ganzen Tag über Vipassana Meditation machen, das nehme ICH mir vor. Was für ein freudiger Gedanke.

Es kommt anders. Mike legt los und braucht 101 Informationen und Handlungen für die neue FindYourNose von mir. Ok. Dann nehme ich eben den Atem beim Tun wahr. Das ist nicht ganz so erfüllend, wie still zu sitzen, doch auch eine berührende Übung jenseits von mir. Wauh, was für eine Entdeckung!

 

 
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