Wir tragen die Wunden der anderen

Ohne es zu bemerken tragen wir die Wunden von anderen Menschen - und tragen diese weiter. Es sei denn...
Wir tragen die Wunden der anderen - Osho Zitat

“Jeder trägt die Wunden von anderen Menschen. Zum einen liegt das daran, dass du in einer kaputten Gesellschaft lebst, wo die Leute wütend sind, voller Hass und es genießen, zu verletzen. Das ist die oberflächliche Ebene und leicht zu verstehen.

Doch es gibt auch noch subtilere Ebenen. Sogenannte religiöse Heilige erschaffen in dir Schuldgefühle, sie verdammen dich als Sünder. Sie geben dir eine Idee, die dir Leiden verursachen wird.

Leiden nicht weiter geben

Jeder gibt dem anderen sein Unglück weiter, mit dem er in Kontakt kommt. Die Leute reden ständig über ihre Leiden, ihre Sorgen und Konflikte. Hast du schon einmal jemanden über seine glücklichen Momente sprechen hören? Über seinen Tanz und seine Lieder? Über seine Stille und Glückseligkeit? Nein, darüber spricht man nicht.

Die Leute teilen ihre Wunden miteinander und wann immer du über dein Leiden mit jemandem anderen sprichst, überträgst du deine Wunde an ihn, ohne es zu wissen. Die Person mag denken, dass sie dir nur zuhört, doch sie fängt sich auch deine Stimmung von Unglück, von einer Verwundung, mit ein.

In Kontakt mit dem eigenen Bewusstsein kommen

Dein eigenes Bewusstsein hat keine Wunden. Dein eigenes Bewusstsein weiß nichts von Unglücklichsein. Dein eigenes Bewusstsein ist unschuldig und total glücklich. Um in Kontakt mit deinem eigenen Bewusstsein zu kommen, musst du jede Anstrengung unternehmen, dich aus dem Denken heraus zu ziehen.

Es sind die Gedanken, die alle deine Wunden enthalten. Und sie erschaffen in einer solchen Art und Weise weitere Wunden, dass du es kaum bemerkst, außer du bist total wachsam und aufmerksam.

Die Wunden wahrnehmen und sie lösen sich auf

Schaue in deine Gedankenmuster, erkenne sie und denke daran, dass sie nicht dir gehören. Du bist nur der Zuschauer, der sich außerhalb davon befindet.

Der einzige Weg aus den Mustern herauszukommen,
die Leid verursachen, ist Wahrnehmen.

Ich sage, es ist der einzige Weg, weil niemand den Gedanken entkommen kann, außer er wird zum Beobachtenden. Nimm alles wahr und plötzlich wirst du über dein eigenes Unglück lachen. Es ist deine Wahl, unglücklich zu sein. Du hast es dir so ausgesucht. Du kannst jeden Moment damit aufhören und tanzen und glücklich sein.”

Osho, Zitat – Auszug aus The Zen Manifesto: Freedom from Oneself #5

Wahrnehmen üben

6 Kommentare

  • Liebe Samarpan,
    gebe es FindYourNose nicht, würde ich vermutlich meinen PC nur noch als Schreibmaschine mit Monitor nutzen. Ungefragte Werbung in jeder Lücke, die nicht abgefangen werden kann wie: “Hier bitte keine Werbung!”
    Und obwohl beim Lesen in FindYourNose schon nach kurzer Zeit und wiederholt z.B. mit einem Spendenaufruf geworben wurde, kann ich damit gut leben. Der hochwertige Inhalt stimmt mich freundlich und hält meine Sinne wach. Respekt, liebe Samarpan, da gibt’s nichts zu verbessern. Das heißt, höchstens einige Grammatikfehler in den Texten. Aber wer ist schon komma- und grammatiksicher bei den vielen Kannbestimmungen des Herrn Duden?
    Herzensgrüße sendet dir
    Samarpan Nirdosha

    • Liebe Nirdosha,

      vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar…

      und auch danke für die hinweise mit der grammatik. wenn dir was auffällt und du magst, dann freue ich mich über hinweise, es zu verbessern.

      alles liebe dir
      und danke für deine beständige unterstützung

      samarpan

  • danke fur den reminder, nur, was soll , was kann ich tun, wenn Mir jemand MIT seinem Leid begegnet? weglaufen oder zuhören? Due wirst wahrscheinlich sagen, MIT ihm meditieren

    • Hi A. Bodh,
      gemeinsam zu meditieren ist schön, doch wird das wohl nicht immer klappen. Der Vorschlag ist, zunächst einmal die eigenen Wunden wahrzunehmen und zu sehen, wie wir sie selbst weitertragen. Wenn der eigene Mechanismus erkannt wird, kann auch mit den Wunden der anderen mit Abstand umgegangen werden. Ansonsten gibt es keine Patentlösung, jede Situation ist einzigartig. Wachsein, spielerisch und leicht sein, das hilft in jeder Situation. Was bedeutet, vielleicht weg zu gehen oder einen Scherz zu machen, oder zu sagen: ‘Halt die Klappe’ oder vielleicht mitfühlend zuzuhören… Deine bewusste Spontaneität wird dir den Weg zeigen.
      Liebe Grüße
      von
      Samarpan

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