Warum heutzutage jeder Mensch Meditation braucht

Meditation ist notwendig, um die Masse an täglichen Eindrücken zu verarbeiten. Ein voller, vom Denken und Tun-müssen, überlasteter Kopf erschafft Neurosen. Meditation entleert den Kopf, schafft Raum und macht Dazulernen möglich.
Warum jeder Mensch Meditation braucht

„In der Vergangenheit hat der Mensch nahezu in einer Welt gelebt, die sich nicht veränderte. Damals hat man die Welt immer so verlassen, wie der Vater sie einem hinterlassen hatte. Da wurde überhaupt nichts verändert; alles blieb immer beim Alten. Zu viel Neues lernen zu müssen? Daran dachte man nicht einmal.

Früher hatten die Menschen mehr Raum im Kopf

Man lernte ein wenig, und das genügte. Und so hatten die Leute Raum im Kopf – Leerräume, die es ihnen gestattteten, geistig gesund zu bleiben.

Heute gibt es diese Leeräume nicht mehr, es sei denn, du erzeugst sie vorsätzlich.

Meditation ist heute nötiger als je zuvor. Meditation ist so nötig geworden, dass sie praktisch eine Frage von Leben un dTod ist. Früher war sie ein Luxus; nur die wenigsten – ein Buddha, ein Mahavira, ein Krishna – waren an ihr interessiert.

Die anderen waren von Natur aus still, von Natur aus zufrieen und geistig gesund. Diese Leute brauchten erst gar nicht an Meditation zu denken; sie meditierten auf unbewusste Art und Weise.

Das Leben ging so still voran, ging so langsam weiter, dass selbst die Allerdümmsten sich in ihm zurechtfanden.

Heute ist lernen eine lebenslange Aufgabe

Heute verändert es sich mit solchem Tempo, dass es selbst den Allerintelligentesten über den Kopf wächst. Jeden Tag ist das Leben wieder anders und du musst erneut dazulernen – du musst lernen und wieder und wieder dazulernen.

Man darf heute nie mit dem Lernen aufhören, es muss ein lebenslanger Prozess sein. Bis zu deinem letzten Atemzug musst du ein Lernender bleiben; nur so kannst du geistig gesund bleiben, kannst du eine Neurose vermeiden.

Der Druck ist enorm – vierzig Mal größer. Wie aber diesen Druck vermindern?

Du musst mit Vorsatz für meditative Augenblicke sorgen.

Wenn eine Person nicht wenigstens eine Stunde am Tag meditiert, dann wird Neurose in ihrem Leben nicht ausbleiben; sie wird sie sich selbst erschaffen.

Eine Stunde am Tag sollte ein arbeitender Mensch von der Welt verschwinden und in sein eigenes Wesen eintauchen.

Eine Stunde lang sollte man so alleine sein, dass nichts mehr in einen hineinkommt – keine Erinnerung, kein Gedanke, keine Vorstellung. Eine Stunde lang am Tag soll das Bewusstsein ohne Inhalt sein. Das verjüngt und erfrischt. Es setzt neue Energiequellen frei.

Wieder zurück in der Welt wird man jünger, frischer und lernfähiger sein, mit mehr Staunen in den Augen und mehr Ehrfurcht im Herzen.

Raum im Kopf –
Voraussetzung, um dazulernen zu können

Wir stehen unter dem Druck lebenslang lernen zu müssen. Gleichzeitig besteht die alte Angewohnheit, nicht dazulernen zu wollen und nichts mehr aufnehmen zu können und das treibt die Menschen in den Wahnsinn.

Der moderne Verstand ist völlig überladen und überlastet, weil niemandem mehr Zeit gelassen wird, die vielen Eindrücke zu verdauen und sie in das eigene Wesen zu integrieren.

Das ist der Punkt, an dem der Meditation eine so bedeutsame Aufgabe zukommt wie niemals zuvor. Wenn dem Verstand keine Zeit gegeben wird, in Meditation zu ruhen, dann unterdrücken wir all die Botschaften, die ständig in uns einfließen.

Wir weigern uns, dazu zu lernen. Wir sagen, wir haben keine Zeit. Dann beginnen sich die Eindrücke und Botschaften anzuhäufen. Es entsteht Druck.

Wenn du nicht genügend Zeit hast, auf die Botschaften zu hören, die dein Denken ständig empfängt, dann beginnen sie sich anzuhäufen, genau wie Akten, die sich auf deinem Tisch aufstapeln – ein Stoß von Briefen, der sich auf deinem Tisch aufstapelt, weil du nicht genug Zeit hast, sie zu lesen und zu beantworten.

Den Kopf regelmäßig mit Meditation entleeren

Genau so wird dein Denken überhäuft: So viele Akten, die darauf warten, dass du endlich in sie hineinschaust, so viele Briefe, die gelesen werden sollen, die beantwortet werden sollen, so viele Herausforderungen, die angenommen werden müssen, denen du dich stellen solltest.

In deinem Kopf wartet eine Schlange an zu erledigenden Aufgaben, die immer weiter wächst. Je länger die Schlange wird, desto weniger, und immer weniger Raum hast du selbst.

Je länger die Schlange, desto mehr und mehr Lärm ist in dir, denn alles, das du angehäuft hast, ruft nach deiner Aufmerksamkeit.

Warum jeder Mensch Meditation braucht

2 Dinge, die du in dieser schnelllebigen Zeit beachten solltest

1. Nicht aufhören zu lernen
Du darfst nicht aufhören zu lernen, andernfalls wirst du neurotisch werden; denn aufhören zu lernen bedeutet, dass du Informationen ansammelst, die du dir nicht zu eigen gemacht oder verdaut hast, die dir nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind. Sie werden sich an deine Fersen heften und auf Einlass bestehen.

2. Zeit für Entspannung schaffen
Du wirst Zeit brauchen, um zu entspannen. Dieser Druck nimmt überhand. Du musst dir etwas Zeit gönnen, um dich diesem Druck zu entziehen.

Der Schlaf kann dir heute nicht mehr helfen, denn selbst der Schlaf wird mehr und mehr überfordert. Dein Tag ist so überladen, dass, wenn du zu Bett gehst, nur dein Körper erchlafft aufs Bett fällt, dein Denken aber weiterhin versucht, alles einzuordnen.

Daraus werden dann deine Träume: Sie sind nicht anderes als der verzweifelte Versuch deines Denkens alles richtig einzuordnen, weil du ihm dafür keine Zeit lässt.

Du musst dich bewusst ins Meditieren entspannen. Ein paar Minuten tiefer Meditation werden dich vor der Neurose bewahren. Beim Meditieren klärt sich dein Verstand, werden Erfahrungen verdaut und verschwindet die Überlastung.

Zurück bleibt ein Verstand, der frisch und jung und klar und rein ist.“

Osho, Zitat – Auszug

Täglich, gemeinsam im Medi-Club meditieren

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