Manchmal unterliegen wir Meditierende einem Missverständnis: Wir meditieren, wenn es uns schlecht geht. Das sind dann die Zeiten, in denen wir sagen: “Ich muss unbedingt mal wieder meditieren!”
Das klappt nicht: ‘Ich muss mal wieder meditieren!’
Das ist ein Missverständnis, denn wenn du in Emotionen und Verwicklungen steckst, ist eigentlich die schlechteste Zeit zu meditieren. In schwierigen, emotionalen Zeiten ist es fast unmöglich, empfänglich und offen wahrzunehmen.
Wer in solchen Zeiten meditiert, hat manchmal das Gefühl, Meditation bewirke nichts, sei zu mühsam und nicht wirklich hilfreich. Ein Missverständnis!
Die beste Zeit zu meditieren ist, wenn alles prima für dich läuft, wenn du verliebt bist, wenn du voller Lebensfreude bist und Lust auf Abenteuer hast. Dann ist es vergleichsweise leicht, zu sich zu schauen, Gedanken und Gefühle zu beobachten und bis in unberührte Tiefen wahrzunehmen.
Optimalerweise befindet sich der meditierende Mensch also in guter Stimmung, wenn er eine Meditationstechnik praktiziert. Kleine Tricks können helfen, Empfänglichkeit und Offenheit noch zu erhöhen.
Beim Aufwachen und vor dem Schlafengehen meditieren
Wer es nicht schafft, frühmorgens um 3 Uhr die OSHO Nadabrahma Meditation zu machen, wie es in Indien praktiziert wird… Frühmorgens zu meditieren ist übrigens ein Erlebnis, das es wert ist, einmal auszuprobieren: Eine Woche lang jeden Morgen um 3 Uhr aufstehen und meditieren.
Nach ein paar Tagen hat man sich an die frühe Stunde gewöhnt und kann wach bleiben. Der frühe Morgen schwingt in einer sanften Stille, die Meditation einfach geschehen lässt…
Wer es aber nicht schafft, so früh aufzustehen, für den ist die zweitbeste Zeit gleich beim Aufwachen zu meditieren. Dann, wenn du beginnst, den Wachzustand wahrzunehmen. In dieser Zeit sind die Gedanken noch nicht so aktiv und die Wahrnehmung noch ungefiltert.
Wer gleich aus dem Bett hüpft und die OSHO Dynamische Meditation macht, der hat den Vorteil, wirklich tief in sein Unterbewusstsein schauen zu können. Auch jede andere Meditationstechnik klappt zu dieser Zeit gut, zum Beispiel diese: Meditation für stille Minuten.
In einen ähnlich empfänglichen Zustand kommst du abends, direkt vor dem Schlafengehen. Im Bett liegend oder sitzend, beginnt sich der Gedankenstrom zu verlangsamen. Der Körper und die Psyche bereitet sich automatisch auf die Nachtruhe vor. Wenn du jetzt wach bleiben kannst, profitierst du von einer erhöhten Wahrnehmungsfähigkeit und Empfänglichkeit.
Keine Sorge, wenn du beim Meditieren einschläfst, die Meditation wird sich über die Nacht hinweg fortsetzen. Du meditierst sozusagen “im Schlaf”, zum Beispiel mit dieser Meditationsübung vor dem Einschlafen.
Regelmäßig meditieren
Nach einer Studie von Spiegel.Wissenschaft praktizieren nur sehr wenige Menschen regelmäßig Meditation, Yoga oder Autogenes Training. Nur 1 Prozent meditieren. (Der Link auf Spiegel.Wissenschaft ist leider nicht mehr vorhanden)
Immer zur gleichen Zeit zu meditieren, das hilft der Psyche, eine Art positiver Gewohnheit anzunehmen. Zu gewohnten Zeiten ist es einfacher, sich ohne größeren Widerstand in die Meditation zu begeben.
Eine feste Struktur macht es auch den Freunden und der Familie leichter, dem Meditierenden regelmäßig einen ungestörten Freiraum zu lassen.
Tipps für Disziplin beim Meditieren.
Meditiere, wenn das Herz offen ist
Es erfordert ein wenig Umdenken, doch die köstlichsten Momente mit Meditation habe ich mit offenem, schwingendem Herzen erlebt. Klar, aus Gewohnheit will ich in solchen Momenten in die Welt, sie umarmen, alles drängt danach, das Glück mit anderen zu teilen. Doch genau diese Momente sind so wertvoll.
Ich kann nur empfehlen, in genau diesen Momenten still und für sich zu sein, alleine zu tanzen, diese Momente mit sich selbst zu feiern, den Zustand von Glück genau wahrzunehmen und dabei in die Tiefe der Stille zu fallen … Das ist ein Experiment wert!
Wann ist also eine gute Zeit für Meditation?
Immer! Den ganzen Tag über. Wann immer du dich erinnerst. Ganz besonders in Momenten voller Empfänglichkeit und Empfindsamkeit.
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Wenn ich nur meditierte, wenn alles prima für mich läuft, dann hätte ich noch nie meditieren können, fast nie jedenfalls. Ich meditiere aber trotzdem täglich und auch, wenn es mir schlecht geht, egal, in welcher Hinsicht. Da ich schon seit 1986 meditiere, weiß ich mit meinen Gefühlen umzugehen. Ach ja, mir geht es doch sehr oft prima, nämlich genau dreimal am Tag, nämlich dann, wenn ich meditiere.