Der Vollmond lässt manche Menschen nicht besonders gut schlafen und andere bringt er zur Erleuchtung. Buddha ist in einer Vollmond-Nacht geboren, erleuchtet und auch gestorben oder „verlöscht“, wie die Buddhisten sagen.
Der Vollmond hat es in sich, was viele Traditionen dazu nutzen, Vollmond-Meditationen zu praktizieren. In der tibetischen Tradition soll der Vollmond der beste Tag dafür sein, mit Meistern Kontakt aufzunehmen, da das Denkvermögen an diesem Tag offen ist.
Auch in den hinduistischen Veden (Heiligen Schriften) steht, dass der Mond der Tor-Weg zwischen Meister und Schüler ist.
Der Mond ist immer voll!
Im Zen ist der Mond ein Symbol für Erleuchtung. Wenn man meditiert, wird man zum Vollmond! (Das ist nicht auf die Gesichtsform bezogen). Damit wir das Symbol des vollen Mondes besser verstehen, ein paar Worte über Buddha und seine Mond-Natur…
„Wenn der Mond untergeht, sagen die Menschen, dass er verschwunden sei; wenn der Mond aufgeht, sagen sie, dass er wiedergekehrt sei. Tatsächlich aber kommt und geht der Mond nicht, sondern er scheint unverändert am Himmel. Buddha ist genauso wie der Mond. Weder kommt, noch geht er.
Die Menschen nennen einen bestimmten Stand des Mondes Vollmond, einen anderen Stand nennen sie zunehmenden Mond. In Wirklichkeit aber ist der Mond immer rund, weder zu- noch abnehmend.
Wir sind wie der Mond
Buddha ist ebenso wie der Mond. In den Augen der Menschen mag Buddhas Erscheinung sich öfters wandeln, aber in Wahrheit ändert sich Buddha nie.
Der Mond scheint überall; über einer großen Stadt einem schlafenden Dorf, einem Berg, einem Fluss. Der Mond ist in den Tiefen eines Teiches zu sehen, in einem Krug mit Wasser, in einem Tautropfen, der auf einem Blatt hängt.
Wenn ein Mensch Hunderte von Meilen geht:
der Mond begleitet ihn.
Für Menschen scheint sich der Mond zu verändern, aber der Mond bleibt wie er ist.
Buddha ist wie der Mond, wenn er den Menschen dieser Welt bei all ihren Lebensveränderungen folgt und sich darauf einstellt, aber bezüglich seines Wesens ändert er sich nicht.“
Eine Übung zum Vollmond
Lies die letzten Absätze noch einmal
und ersetze das Wort „Buddha“ mit deinem Namen.
Der Mond in der Meditation
von Zen Meister Dogen
Die Erleuchtung ist wie der Mond,
der sich im Wasser spiegelt.
Der Mond wird nicht nass,
noch bewegt sich das Wasser.
Obgleich sein Licht groß und strahlend ist,
spiegelt sich der Mond auch in der kleinsten Pfütze.
Der ganze Mond und auch das ganze Universum
spiegeln sich im Wassertropfen auf einem Grashalm.
Aufgehender Vollmond in Neuseeland
(Das Video ist echt, es ist nicht manipuliert worden.)
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