Das Unerklärliche – Paradoxon durch Meditation entdeckt

Das Leben ist voller Paradoxa – unerklärlichen Situationen und Zuständen, die uns normalerweise nicht bewusst sind. Hier einige Beispiele, wie sich ein Paradoxon in der Meditationspraxis zeigt.
Das Unerklärliche - Paradoxien durch Meditation entdeckt

Nein, es gibt nichts Unerklärliches,
es gibt keine Paradoxa.
Ein Ding kann nur eines sein
und nicht ein anderes!

Das sagt mein Verstand…

 

Tja. Die Wahrheit ist, dass das ganze Leben aus Paradoxa besteht, eine Tatsache, die wir gerne vor unseren Augen verbergen. Durch Meditation erfährt der Meditierende am eigenen Leib, wie sehr die Wirklichkeit aus Paradoxa gewoben ist und die Dinge auf ganz unerklärliche, erklärliche Weise zusammenhängen.

6 Beispiele für unerklärliche Paradoxa, die in der Meditation erfahren werden

1. Koans:
Unlösbare Fragen lösen sich

Das bekannteste Beispiel für Paradoxa in der Meditation ist die Koan Meditation. Bei dieser Art Meditationstechnik begibt sich der Meditierende bewusst in ein Paradox.

Vom Meister wird eine Frage gestellt, die gedanklich nicht zu beantworten ist: Es ist eine unlösbare Aufgabe, die jedoch zu lösen ist – das ist das Paradoxon daran.

In jedem Paradoxon liegt eine Antwort
und diese wird in Meditation gefunden.

2. Versagen bringt Erfolg

Meditieren ist eine paradoxe Sache:
Durch Scheitern und Versagen geschieht Erkennen.

Erfolgreich in der Meditation zu sein, bedeutet in gewissem Sinne mit all seinen Anstrengungen zu scheitern. Die völlige Aufgabe jeder Erwartung und Hoffnung öffnet die Augen.

In der Hoffnungslosigkeit selbst geschieht Hingabe an die Wahrheit, an die Wirklichkeit, an das, was jetzt, in diesem Moment ist.

3. Nichts passiert in der Meditation –
und gleichzeitig geschehen ganz unglaubliche Dinge

Es ist unerklärlich, doch machen diese Erfahrung alle Menschen, die meditieren. Sie tun nichts, sitzen einfach nur da, sind wach und aufmerksam, und beginnen plötzlich Zusammenhänge in ihrem Leben zu verstehen…
Mehr über die Kraft der Aufmerksamkeit

In allen aktiven Meditationen ist diese Kunst zu erfahren:
Der Körper wird total aktiviert und ist in großer Aufregung, während gleichzeitig innen alles ruhig und entspannt ist.

Ein wundervolles Paradoxon!

4. Nichts wissen und dabei alles wissen

Nicht nur Sokrates wusste, dass er nichts weiß, auch jeder meditierende Mensch entdeckt diese Wahrheit.

Die andere Seite des Nicht-Wissens ist die Erfahrung eines tiefen, inneren Wissens, das sich auch auf Zusammenhänge in der Welt bezieht.

Wer mehr darüber wissen will – meditieren!”

5. Schlafen und gleichzeitig wach sein

In der stillen Phase der aktiven OSHO Kundalini Meditation geschieht es oft: Ich höre mich schnarchen!

Offensichtlich schlafe ich, sonst würde ich nicht schnarchen, und genauso offensichtlich bin ich wach, sonst würde ich mich nicht schnarchen hören…

Wenn das nicht unerklärlich ist!

6. Mit anderen sein und dabei völlig allein sein

Es ist beglückend, mit anderen Suchern zu meditieren. Die meditative Energie des Einzelnen überträgt sich auf alle und erhöht die Gesamtenergie. Menschen, die mit Totalität meditieren stecken sich gegenseitig an.

Gleichzeitig ist der Meditierende völlig alleine in der Meditation. Es besteht das innere Wissen, in sich, im Alleinsein, Zuhause zu sein – gleichgültig, ob jemand in der Umgebung mit meditiert oder nicht.
Das Glück des Alleinseins

Fazit:

Das Leben ist unerklärlich und paradox. Das ist überraschend, ist uns doch seit frühester Kindheit das Gegenteil eingeimpft worden: Unerklärliches gebe es nur in der Fantasie.

Jemand, der meditiert, entdeckt eine tiefere Wahrheit. Das Leben ist voller Paradoxa!

Es ist genau dieses Unerklärliche im Leben, was in die Tiefe führt, was plötzlich etwas erfahren lässt, das noch nie gesehen wurde.

Hast du noch andere Beispiele für Paradoxa?

 

Der Musiker Karunesh über das Paradoxon in der Meditation

 


Ein FindYourNose Newsletter

Der FindYourNose Newsletter mit Tipps für Meditation

 

Paradoxien in der Meditation

3 Kommentare

  • Paradox – ist nicht das ganze Leben ein Paradoxon?
    Das größte Paradox ist für mich nach dem Sinn des Lebens (oder anders gesagt, meinen Lebensplan) suchen oder sich finden lassen.
    Sich göttlich fühlen ohne etwas besonderes zu sein.
    Ihm System bewusst mitzuspielen ohne unterm Radar zu fliegen.
    Ziele zu setzen ohne etwas erreichen zu wollen.
    Die Wahrheit zu sagen ohne zu lügen.

    Manchmal ist es schwierig, manchmal ganz einfach. : ) Die einfachsten Dinge sind oft die Besten, sofern ich es schaffe, den Verstand nicht mehr so wichtig zu nehmen. Die Bewusstheit ist immer der Schlüssel dazu. Und die Bereitschaft, das zu nehmen was grade ist.
    Der Unterschied ist manchmal nur haarscharf. Ehrlich zu sein ohne sich etwas vorzumachen. Wieder ein Paradox. Wenn ich im Suchen-Modus bin ist es einfach nur anstrengend. Wenn ich im Finden-Modus bin, sagt mein Verstand: So einfach ist das nicht.

  • Also ich finde es immer wieder faszinierend, in letzter Zeit lese ich auch immer mehr über Meditation. Entweder ist da allgemein mehr und mehr Interesse, oder aber ich sehe es einfach nur bewusster ;) – ich meditiere zwar auch, aber leider nicht regelmäßig, immer mal hier und mal da. In dem Moment, wo ich “weg/da” bin, merke ich, wie es meinem Körper so gut tut, auch wenn ich dann mal entsprechende Musik dazu anhabe. Oder manchmal brauche ich richtig die Stille, dann merke ich, wie wir doch eigentlich unseren Körper so viel und so oft immer überfordern. Mein nächster Schritt, so habe ich mit jedem Artikel den ich lese stärker das Gefühl, muss sein, dass ich regelmäßig meditiere. Jeden Tag, ich denke beginnen kann man gut mit 10 Minuten, und dann entsprechend erhöhen. Ich bin sehr gespannt, denn die hier genannten Effekte wären mal eine interessante Erfahrung für mich.

    Hättest du einen Tipp für eine Anfängerin wie mich, wie ich das am besten anstelle?
    Danke und Gruß
    Ildikó

    • Liebe Ildikó,
      hmm, so generell kann ich nur schlecht Tipps geben. Es hängt davon ab, was du für ein Typ bist, was dich glücklich macht, was du gerne machst. Du könntest ein Herz-Typ sein und dann gefallen dir vielleicht die sanften Meditationen. Wenn du gerne tanzt und singst und dich bewegst, dann sind die aktiven Meditationen gut. Und wenn du ein Kopfmensch bist, dann gefallen dir wieder andere Meditation.
      Mein Tipp ist also der: Probiere so viele Meditationen wie möglich aus und beobachte, was dich berührt. Diese Meditation mache dann eine Zeitlang immer wieder.
      Und: generell ist es hilfreich eine aktive Meditation auszuprobieren. Die OSHO Kundalini Meditation ist eine Meditation, die Spaß macht und auf indirekte Weise zu Meditation einlädt. Man merkt es gar nicht und schwupps, plötzlich bist du in Meditation!
      Viel Freude also beim Experimentieren
      wünscht
      Samarpan

Schreibe hier deine Einsichten auf.
Wir interessieren uns dafür.