Du bist der Himmel, nicht die Wolken

Wirst du von Problemen geschüttelt?
Erinnere dich an den Himmel,
deinen inneren, leeren Himmel
oder auch den wolkenlosen Himmel außen.
Du bist nicht deine Probleme,
du bist der leere Raum.
Du bist der Himmel, nicht die Wolken - tantrische Meditation

Wo immer dein Denken hinwandern mag,
innerlich wie äußerlich –
genau an diesem Ort:
DIES.

Weisheit aus dem tantrischen Buch der Geheimnisse

Du bist ein Buddha –
auch wenn du es nicht weißt

“Diese Weisheit hat die Zen-Tradition zutiefst beeinflusst. Im Zen heißt es, dein gewöhnlicher Verstand ist der Buddha-Verstand:

‘Wenn du isst,
bist du ein Buddha.

Wenn du Wasser vom Brunnen holst,
bist du ein Buddha.’

Und es stimmt! Ob du Wasser vom Brunnen holst oder Nahrung zu dir nimmst oder dich ins Bett legst – du bist ein Buddha.
Unvorstellbar!
Es klingt rätselhaft, aber es ist die Wahrheit.

Wenn du beim Wasserholen einfach nur das Wasser trägst, wenn du kein Problem daraus machst und einfach das Wasser trägst, wenn dein Verstand unbewölkt ist und der Himmel leer, wenn du nichts anderes tust, als Wasser zu tragen… – dann bist du ein Buddha.

Einfach nur tun,
das ist schwierig

Wenn du isst, dann iss ohne etwas anderes zu tun. Wenn wir essen, tun wir gleichzeitig 1.000 andere Dinge. Wir sind vielleicht völlig geistesabwesend. Der Körper mag essen, genau wie ein Roboter – der Verstand mag irgendwo anders sein. Wenn du Wasser vom Brunnen holst und wenn du einfach nur diesen einfachen Akt vollziehst, bist du ein Buddha.

Und so kommt es immer wieder vor, dass Zenmeister auf die Frage danach, was sie tun, was ihre spirituelle Disziplin sei, was ihre Meditation sei, zur Antwort geben:
‘Wenn wir müde sind, schlafen wir.
Wenn wir hungrig sind, essen wir.
Und das ist alles:
Eine andere ‘Sadhana’, spirituelle Disziplin,
haben wir nicht.’

Aber das ist ungeheuer schwer; auch wenn es einfach aussieht. Wenn du beim Essen einfach nur essen kannst, wenn beim Sitzen einfach nur sitzen kannst – ohne etwas anderes zu tun, wenn du im Augenblick bleiben kannst, ohne dich von ihm zu entfernen, wenn du mit dem Augenblick verschmelzen kannst, ohne Zukunft und ohne Vergangenheit, wenn dieser Augenblick jetzt die einzige Existenz ist, dann bist du ein Buddha, dann wird genau dieser Verstand zum Buddha-Verstand.

Mache dir den inneren
und äußeren Himmel bewusst

Wenn dein Denken abwandert,
versuche nicht, es davon abzuhalten.
Mache dir lieber den Himmel bewusst.

Wenn die Gedanken wandern,
versuche nicht, sie anzuhalten,
versuche nicht, sie auf einen Punkt festzunageln,
sie auf irgendetwas zu konzentrieren
nein!

Lass sie wandern,
aber achte nicht sonderlich auf das Wandern;
denn dann bleibst du,
ob du dafür oder dagegen bist,
mit dem Wandern beschäftigt.

Vergiss den Himmel nicht.

Nicht konzentrieren und offen bleiben

Lasse das Wandern zu und sage einfach:
‘In Ordnung, das ist nur der Verkehr auf der Straße.’
Viele Leuten bewegen sich hierhin oder dorthin. Und der gleiche Verkehr findet im Verstand statt.

‘Ich bin nur der Himmel,
nicht die Wolke’ –
fühle das,
erinnere dich daran
und bleibe dabei.

Früher oder später entdeckst du, dass die Wolken sich verlangsamen und die Lücken zwischen den Wolken größer werden. Sie sind nicht mehr so dunkel, nicht mehr so dicht. Das Tempo ist langsamer geworden, und, es werden Lücken sichtbar und man kann auf den Himmel schauen.

Halte dich an das Gefühl, dass du der Himmel bist und nicht die Wolken. Früher oder später, eines Tages, in irgendeinem rechten Augenblick, wenn sich dein Fokus wirklich nach innen gekehrt hat, werden die Wolken verschwunden sein – dann wirst du zum Himmel, zum ewig reinen Himmel, zum ewig-jungfräulichen Himmel.”

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Osho, Zitat – Auszüge aus
dem tantrischen Buch der Geheimnisse

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