Traurigkeit in Meditation zu fühlen ist eine Übergangsphase

Traurigkeit kommt manchmal vor, wenn man meditiert. Der Zustand von Stille ist uns unbekannt und wird leicht gedanklich mit Traurig-Sein verbunden. Hab Geduld.
Traurigkeit in der Meditation ist eine Übergangsphase

“Meditation öffnet immer Türen, verschiedene Türen für verschiedene Leute.

Traurigkeit ist nicht immer etwas Schlechtes. Verurteile sie nicht als schlecht oder als etwas Negatives.

Wenn ein Mensch, der niemals zuvor still gewesen ist zum ersten Mal still wird, dann fühlt sich genau diese Stille wie Traurigkeit an, denn es gibt keine Aufregung darin, keine Feuerwerksexplosionen.

Du fühlst dich traurig und ein wenig verloren?

Du kannst deine erste Begegnung mit Stille als Traurigkeit missverstehen, aber das ist keine Traurigkeit. Es ist nur, dass du immer in 1001 Dingen engagiert gewesen bist und diese Dinge sind nun alle verschwunden. Du fühlst dich ein wenig verloren. Bevor Stille zu einem Lied wird gibt es eine kurze Zeit, eine Übergangszeit, die absolut notwendig ist.

Du kennst Traurigkeit. Und Traurigkeit hat etwas von Stille in sich – wann immer du traurig bist, bist du auch ein wenig still. Es gibt also eine Gedankenverbindung zwischen deiner Traurigkeit und Stille. Wenn du zum ersten Mal still wirst, Ist das einzige, was du aus deinen vergangenen Erfahrungen fühlen kannst, Traurigkeit.

Erlaube ihr, sich zu vertiefen. Verurteile sie nicht als Traurigkeit, denn genau dieses Verurteilen wird womöglich zum Hindernis werden. In dem Moment, in dem du etwas Negatives sagst, versuchst du es loszuwerden. Sage nichts Negatives über sie.

Akzeptiere Traurigkeit als eine Brücke zwischen Stille und dem Lied.

Geduldig Stille zulassen

Warte einfach ein wenig und du wirst zu fühlen beginnen, dass diese Stille nicht tot ist, sie ist nicht die Stille eines Friedhofs. Sie ist eine Stille, die sehr lebendig ist, eine Stille die nicht leer, sondern übervoll ist, die überfließt

Überfließt mit was?

Und wieder wartet eine neue Erfahrung auf dich. Du hast bisher nur Lieder mit Worten gekannt. Du hast niemals ein reines Lied ohne Worte gekannt, Musik, die keinen Ton macht.

Einfach nur ein kleines Warten und die Traurigkeit wird sich in ein Lied ohne Worte wenden, in eine Musik ohne Ton, in einen Tanz ohne Bewegungen.

Alles läuft genau richtig, es ist nur ein wenig Geduld nötig.

In Stille findet innere Heilung statt

Wenn du krank bist, wirst du in den Krankenhäusern »Patient«  genannt. Hast du dich jemals gefragt warum? Weil Heilung ihre Zeit braucht und du musst geduldig sein. (‘Patient’ bedeutet im Englischen ‘geduldig’, Anm. der Redaktion)

Es findet eine innere Heilung statt und du brauchst eine tiefere Geduld.

Aber wenn die Stille da ist und Meditation geschieht, dann gibt es überhaupt kein Problem. Der Frühling wird mit all seinen Farben, mit all seinen Blumen und seiner ganzen Schönheit kommen.

Warte nur ein wenig.”

Osho, Zitat – Auszug aus Beyond Enlightenment #25

Was bedeutet es, Gefühle zu beobachten?

2 Kommentare

  • Danke für diesen schönen Artikel. Ich wundere mich auch sehr über die Traurigkeit nach der Meditation, die mich heute übermannt hat. Was für mich ebenfalls eine Erklärung sein könnte ist, dass man aus der friedlichen Entspannung wieder in den Alltag zurückkehren “muss”. Und/oder dass der tägliche Heckmeck auch dazu dient, die Traurigkeit, die jeder einmal spürt, zu unterdrücken. Jetzt darf sie sich eben einmal zeigen …
    LG, meeresrauschen

    • Hallo liebes Meeresrauschen,
      das ist doch wunderbar, wenn das Meer rauscht und die Traurigkeit da sein darf…
      Ganz herzliche Grüße
      Samarpan

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