Welche Meditations­techniken gibt es?

Ein Überblick über verschiedene Meditationstechniken:
Traditionelle stille Meditationsmethoden, traditionelle aktive Meditationsarten und moderne aktive Meditationen.
Welche Meditationen gibt es?

‚Liebe dich selbst und beobachte‘ – das ist die Essenz, die alle Meditations­­techniken gemeinsam haben. Was Buddha in so einfachen Worten beschreibt, wurde von Meistern aller Traditionen in unzählige, unterschiedliche Meditations­­übungen übersetzt.

Zu meditieren bedeutet also nicht nur still zu sitzen, seinen Atem zu beobachten und ein Mantra zu rezitieren. Es gibt noch viele andere spannende Meditationstechniken…

Was alle Meditationsarten gemeinsam haben

Liebe dich selbst und beobachte –
heute, morgen, immer.

Das ist die Essenz,
die in jeder Meditations­technik zu finden ist.
Buddha hat sie im Dhammapada formuliert.

Dieser Hinweis ist so einfach und könnte in jedem Moment praktiziert werden, wären wir nicht weit davon entfernt, uns zu lieben oder unvorein­genommen und wachsam wahrzunehmen.

Über Jahrhunderte hinweg haben sich unzählige Meister aller Traditionen ihrer Schüler erbarmt und viele Formen von Meditation entwickelt, die den Schülern den Weg zu sich weisen sollen.

Die folgende Auswahl ist nur ein kleiner Blick in die Vielzahl der Meditations­möglichkeiten.

Die gängigsten Meditations­­techniken

Traditionelle, eher stille Meditationstechniken

Zazen
Vipassana Meditation
Mantratechniken

Zazen wird in der japanischen Tradition des Zen (einer Abspaltung des Buddhismus) praktiziert, Vipassana und Mantras im Buddhismus und im Hinduismus. Allen diesen Techniken ist gemein, dass sie weitgehend ohne körperliche Bewegung sind und dem Meditierenden strenge Regeln auferlegen, die sich über einen längeren Lebenszeitraum hinziehen.

1. Zazen

Zazen ist eine sehr disziplinierte Methode, bei der bewegungslos, wachsam in einer bestimmten Körperhaltung gesessen wird. Zazen ist das richtige für Menschen, die Strukturen und Disziplin lieben.

Ein praktizierender Mönch erklärt die Technik von Zazen

2. Vipassana Meditation

Die Meditations­methode der Vipassana Meditation dreht sich um den Atem. Ähnlich wie im Zazen wird die traditionelle Meditation der Vipassana mit Disziplin verbunden, als Hilfe, sich nicht im gewohnten Denken zu verlieren.

Wenn einmal in der Tiefe verstanden ist, was Wahrnehmen und Beobachten bedeutet, dann ist die Vipassana Meditation überall und immer zu praktizieren.
Vipassana Meditation verstehen lernen

3. Mantratechniken

Viele Mantra-Meditations­techniken beruhen auf traditionellen hinduistischen Lehren. Die Gefahr dieser Methoden ist die Einschläferung des Verstandes durch ständige Wiederholung, Wachsamkeit ist dabei nur mühsam aufrecht zu halten. Ein Beispiel von praktizierter Mantra Meditation:

Das Mantra Om Mani Padme Hum


Traditionelle, aktive Meditations­Methoden

Tanz der Derwische (Whirling)
Gurdjieffs Heilige Tänze
112 Meditationen aus dem Buch der Geheimnisse

Wie schon oben erwähnt, gibt es so viele Meditations­techniken, wie es Meister gibt und gegeben hat. Es ist unmöglich, einen kompletten Überblick zu geben. Deshalb hier nur eine minimale Auswahl an Methoden, die ich selbst als besonders wohltuend empfunden habe.

1. Tanz der Derwische (Whirling)

Aus der arabischen Sufi Tradition kommt der Tanz der Derwische. Die Schüler drehen sich hingebungsvoll um ihre eigene Achse, sie lösen sich in der Liebe auf und sinken in den Raum der Wachsamkeit.

Whirling Dervishes

Auch heute noch wird der Tanz der Derwische praktiziert, in moderner Form im OSHO International Meditation Resort. Videha, Lehrer der „Sufi Whirling Meditation“ im OSHO Resort, erklärt in dem folgenden Videoclip:

„Die Essenz der Methode ist, zu dem unbeweglichem Zentrum in der Mitte der Bewegung zu gelangen, dem Raum von bewusster Wahrnehmung…“

The Touch of the Divine

2. Gurdjieffs Heilige Tänze

Gurdjieffs Heilige Tänze sind eine Meditations­methode, die ebenfalls aus alter Tradition herrührt.

In dem folgenden Film-Ausschnitt über Gurdjeffs Suche ‚Meetings with Remarkable Men‘ erklärt der Abt des Klosters, wie sich die Schüler ohne innere Ablenkung, in einem neutralen Zustand mit ihrem Körper bewegen. Körperliche Automatismen werden aufgelöst und es bleibt offene, ungehinderte, liebevolle Wahrnehmung.

Ausschnitt aus ‚Meetings with Remarkable Men‘

Die Gurdjeff Tänze werden heute noch praktiziert, zum Beispiel auf Korfu.

Aufführung der Gurdjieff Tänze

3. 112 Meditations­techniken aus dem Tantra

Die Meditationen aus dem tantrischen Buch der Geheimnisse arbeiten mit Wahrnehmung auf vielen Ebenen. Sie sind insofern aktiv, als sie zu jeder Zeit im Alltag praktiziert werden können: im Gehen, im Sitzen, in jeder Aktion.

Täusche dich nicht: Die Techniken sehen einfach aus, doch kannst du mit jeder dieser Methoden in völlig neue Dimensionen des Lebens eintauchen. Es liegt an dir, an deiner Intensität, Entspannung und Empfänglichkeit.

Ein paar Beispiele:

buch-der_Geheimnisse-osho

Finde im Alltag Befriedigung
‚Ich bin‘ – und die große Verwandlung
Die Kunst des Zuhörens
Empfinde mit jedem Lebewesen

Meditationen für den Alltag

Alltags-Meditationen


Moderne, aktive Meditationen

OSHO Dynamische Meditation
OSHO Kundalini Meditation
OSHO Mystic Rose Meditation

Der moderne Mensch im digitalen Zeitalter ist so voll mit Eindrücken und psychischen Belastungen, dass es ihm fast unmöglich ist, sich dem Raum der Wahrnehmung einfach durch stilles Sitzen hinzugeben.

Aktive Meditations­methoden tun ihm gut. Mit ihnen fällt es leichter, die Essenz von Meditation zu erfahren: liebevoll, entspannt und wertfrei wahrnehmen zu können.

Die OSHO Meditations­techniken beginnen alle mit körperlich aktiven Phasen, in denen meist auch Emotionen ausgedrückt werden können. Dann erst folgt stilles Nichts-Tun.

Körper, Verstand und Emotionen werden zuerst bewegt und erschöpft, damit dann Hingabe und Loslassen einfach geschehen können.

OSHO Dynamische Meditation
OSHO Kundalini Meditation
OSHO Mystic Rose Meditation
OSHO Chakra Atem Meditation

Weitere moderne, aktive Meditationsmethoden

Warum aktiv meditieren?

Anleitung zur OSHO Kundalini Meditation


Es gäbe noch so viel mehr über Meditations­techniken zu sagen. Ich kann nur empfehlen, mit allen möglichen Techniken zu experimentieren, um diejenige Meditation zu finden, die man gerne macht und die eine tief sitzende Sehnsucht berührt.

Diese Lieblings-Methode am besten ein paar Wochen lang ausprobieren und tief in die Technik eindringen – solange, bis Buddhas letztendliche Meditationsübung zum Lebensalltag geworden ist, 24 Stunden lang:

200 Anleitungen für Meditation


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Welche Meditationstechniken gibt es?

7 Kommentare

  • Osho sprach seinerzeit über die 112 überlieferten Meditations-Methoden aus dem Vijnana Bhairava Tantra. An anderer Stelle nannte er sie auch „Spielzeug“.

    Ich selber meditiere derzeit fast jede Nacht unmittelbar vor dem Zubettgehen. Entspannt rumsitzen und nichts tun. Die Zeitspanne – die während des Rumsitzens nicht wahrgenommen wird – variiert zwischen 20 Minuten und 1,5 Stunden, dauert aber meist ziemlich genau eine Stunde.

    Nach geschätzt 1/4 Stunde ist der Körper still, die Atmung befindet sich im Schlafmodus, Gefühle und Verstand werden ebenfalls ruhig. Jetzt beginnt der Teil der Meditation, der später nicht erinnert werden kann.

    Es geschieht absichtslos: Ich bestimme nicht ob ich meditiere, auch nicht, wie lange die Meditation andauert und ich entscheide vermutlich ebenfalls nicht, wann ich damit aufhöre.

    Um sich in ein meditatives oder bewusstes Alltags-Leben einzutunen, kann eine einfache Meditation von enormer Hilfe sein.

    Einige Einsichten und Erkenntnisse gibt es en passant.

    Herbst-Grüße! 🍁
    von Nirmalo

    • Vielen Dank fürs Teilen, Nirmalo! Es ist für mich immer interessant zu erfahren, wie einzigartig jeder seinen Weg geht… Herzliche Grüße zurück!

  • Diese Formen von aktiver Meditation sind mir noch ganz fremd… danke für die interessante Vorstellung! Ich bin bisher immer am besten mit Körperwahrnehmung zurecht gekommen, aber bei denen ich in Stille/Ruhe sitze. Aufmerksamkeit auf den Atem, mehr brauche ich kaum. Liebe Grüße!

    • Hallo Andreas,
      probiere doch mal eine aktive Meditation aus, bspw. die OSHO Kundalini Meditation. https://www.findyournose.com/osho-kundalini-meditation. Dann erkennst du den Unterschied zum stillen Sitzen und wie sich Bewusstheit gerade auch in der Bewegung gut erfahren lässt.

      Es ist toll, wenn es für dich klappt, deinen Körper in Stille wahrnehmen zu können. Die meisten Leute tun sich da schwer.

      Mit den aktiven Meditationen bekommt man ein Gefühl dafür, wie es ist, bewusst zu sein und keine Kontrolle zu haben. Sich zu bewegen – ähnlich wie im richtigen Leben – gefordert zu sein, mitten im Lärm, mit seinen Emotionen und Gedanken.

      Es geht also alles andere als still her, sondern ist meist eine innere und äußere, laute Angelegenheit. Und trotzdem wird das Bewusstsein unterstützt. Der Beobachter wird inmitten von Chaos immer klarer vom Meditierenden gesehen.

      Ich finde die aktiven Meditationen genial. :)

      Ganz herzliche Grüße
      und noch viel Freude mit dem Still-Sitzen.
      Samarpan

      • Ja, die Kundalini ist eine tolle Bewegungsmeditation. Und speziell am Morgen finden wir die Kraftquelle von Ziegler & Shantiprem genial, um den Tag nach der aktivierenden Bewegungphase zentriert und in Stille zu beginnen.

        Grußkuss
        Astrid & Tom

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